Diese religiöse Veranstaltung fand heuer zum 36. Mal (1975-2010) statt. Dank der Zusammenarbeit mit der Universität Bari, dem apulischen Denkmalamt, dem Päpstlichen Kulturrat und der internationalen Organisation Europassio wurden die vorgefassten Ziele erreicht, nämlich alle traditionellen und religiösen Aspekte der Osterriten zu bewahren, das kulturelle Wachstum der Stadt Ginosa zu fördern und das Interesse für das landschaftliche, historische und archäologische Erbe der Stadt wiederzubeleben. Die Veranstaltung beginnt mit dem Umzug der Figuranten in ihren historischen Kostümen auf verschiedenen Straßen und Plätzen der Altstadt, die von Feuern auf Dreifüßen beleuchtet werden. Mit Hilfe eines Erzählers und begleitender Musik wird des Lebens Christi gedacht, von der Verkündigung seiner Geburt bis zur Kreuzigung. Die Aufführung ist sehr theatralisch und findet vor der natürlichen Kulisse der “Gravina” in einem richtiggehenden “Steintheater” statt. Sie zieht jedes Jahr viele Besucher aus Italien und Europa an. Die natürliche Bühne der “Gravina” von Ginosa spiegelt sehr realistisch die palästinensische Landschaft wider und zieht den Zuschauer in ihren Bann. Die Passion Christi wurde zum religiösen Ereignis schlechthin, welches das gesamte Evangelium vor den Augen der Besucher wiedererstehen lässt. Es muss noch erwähnt werden, dass Ginosa Hauptschauplatz einiger Kinoproduktionen war und Papst Johannes Paul II. diese Veranstaltung bei seiner Audienz am 21. Mai 1997 gegenüber den Anwesenden auf dem Petersplatz folgendermaßen erwähnte: “…wobei zu wünschen ist, dass diese Veranstaltung mit dem Geist der Hingabe und Anteilnahme weitergeführt wird“. Die Orte, an denen diese Aufführung stattfindet sind: das Theater Alcanices, die Kirchen von Ginosa, das Museo Civico (Stadtmuseum) und die Stadtplätze, soweit es das Wetter erlaubt.