Die Bruderschaft San Giuseppe wurde am 13. April 1627 mit Zustimmung des damaligen Erzbischofs ins Leben gerufen, auf den Wunsch von einigen Priestern, Messdienern und weltlichen Adeligen von Corato hin, eine Kongregation zu Ehren des Heiligen Joseph zu gründen und dem Heiligen eine Kirche zu erbauen.
Die damalige Kirche San Giuseppe wurde außerhalb der Stadtmauern errichtet, an einem Ort, der gemeinhin Vaglio genannt wurde und entspricht dem Mittelschiff der heutigen Kirche.
Die Bruderschaft San Giuseppe genießt eine kirchliche und zivile Rechtspersönlichkeit im Rahmen der italienischen Staatsordnung, letztere durch das königliche gesetzesvertretende Dekret R. D. n° 1391 vom 06/06/1936 mit dem Titel “Opera Pia San Giuseppe”.
Am 19. März jedes Jahres, dem Festtag des Heiligen Joseph begeht die Bruderschaft unter der Leitung ihres derzeitigen Geistlichen Vaters, Don Gianni Cafagna das Fest ihres Schutzpatrons und nimmt am Gottesdienst in der gleichnamigen Kirche teil, wo die Statue des Heiligen aus dem 18. Jh. zur Verehrung durch die Gläubigen ausgestellt wird.
Jedes Jahr am gleichen Tag und während des Abendgottesdienstes werden zwei Riten abgehalten: Die Einkleidung der neuen Mitbrüder mit nachfolgender Zulassung zum Noviziatsjahr und das Glaubensbekenntnis der Mitbrüder, die das Noviziatsjahr beendet haben.
Beide Riten werden nach einem genauen Ritual abgehalten, das in den Diözesanstatuten der Bruderschaft festgehalten ist.
Die Bruderschaft San Giuseppe organisiert seit jeher die Riten der Volksfrömmigkeit wie die Karfreitagsprozessionen, die Prozessionen der Schmerzensmutter und der Mysterien.
Die Bruderschaft San Giuseppe hat gemeinsam mit der Bruderschaft del Carmine das Recht, die Statue aus Silber und Holz des Schutzpatrons San Cataldo aus dem 18. Jh. auf den Schultern zu tragen und in den Gewändern der Bruderschaft mit ihren führenden Mitgliedern an den Pontifikalmessen zu Ehren des Heiligen teilzunehmen, die am 8. März, am 10. Mai und im August (für gewöhnlich am dritten Sonntag des Monats) jedes Jahres stattfinden.
HISTORISCHER HINTERGRUND
Im Jahr1710 wurde Don Domenico Candido zum Rektor der Kirche Santa Maria Greca bestellt, der das Bedürfnis verspürte, den Kult der Schutzherrin „SANTA MARIA GRECA” zu verbreiten und zu diesem Zweck eine Laienbruderschaft mit dem Namen „Bruderschaft der Santa Maria Greca“ ins Leben rief. Die Bruderschaft wurde am 8. Februar 1712 gegründet und hatte ab damals die Aufgabe, die wichtigsten gottesdienstlichen Handlungen lebendig zu erhalten. Als Folge diverser Wechselfälle wurde die Bruderschaft nach 162 Jahren aufgelöst. Am 17. Mai 1874 wurde sie dann auf Betreiben von Erzbischof Mons. Giuseppe dei Bianchi Dottula als Erzbruderschaft Santa Maria Greca feierlich neugegründet und dabei mit dem Recht ausgestattet, bei öffentlichen Prozessionen das doppelte Banner zu hissen. Zahlreich waren die Spenden der neuen Mitbrüder zum Zeichen der Verehrung der Schutzherrin Santa Maria Greca. Die Erzbruderschaft hat die Pflicht und die Aufgabe, bei den verschiedenen Gottesdiensten mitzuwirken und die Feierlichkeiten zu Ehren der Madonna Greca zu finanzieren. Im Jahr 1890 übernahm sie nach einem bis heute nicht geklärten Zwist mit der Bruderschaft San Giuseppe auch die Aufgabe, mit der Statue der Maria SS.ma della Pietà an der Gründonnerstagprozession teilzunehmen. Die Statue wurde aus Pappmaché und polychromem Holz hergestellt und unlängst restauriert. Das Amt für Denkmalspflege bezeichnete sie als künstlerisch wertvolles Artefakt.
Sie wurde bis zum Beginn der 70-iger Jahre bei der Gründonnerstagprozession mitgeführt, dann wurde ihr Erscheinen auf die frühen Stunden des Karsamstags verlegt.
DIE ERZBRUDERSCHAFT HEUTE
Die Erzbruderschaft Santa Maria Greca verbreitet auch heute noch den Kult der Madonna Greca, deren Fest am 18. Juli jedes Jahres begangen wird und hat die Aufgabe übernommen, das von den Vorfahren überlieferte Kirchengerät zu verwahren, da es Teil unserer Kultur ist.