Die Prozession, veranstaltet von der Bruderschaft „della Purificazione e dell’Addolorata”( die in der Kirche des San Domenico ihren Sitz hat), zieht am Nachmittag des Palmfreitags von der Kirche des San Domenico weg. Die Statue stellt die Madonna in ihrem Trauergewand, leidend zu Füßen des Kreuzes dar.
Die Statuengruppe der „Acht Heiligen” besteht aus Josef von Arimatea und Nicodemus (beide halten das Grabtuch auf dem der Leib Christi liegt), umringt vom Hl. Johannes, Magdalena und den beiden anderen frommen Frauen. Sie wurde am Beginn des vorigen Jahrhunderts von Raffaele Caretta aus Pappmaché geschaffen. Die Prozession zieht am Gründonnerstag um 2:00 Uhr (bis 9:00 Uhr) von der Kirche des San Rocco weg und ist sehr eindrucksvoll, besonders während der Nachtstunden. Sie wird von der gleichnamigen Bruderschaft veranstaltet.
Die Prozession beginnt bei der Kirche „del Carmine” und setzt sich aus acht Statuen zusammen: Die Madonna Addolorata (Schmerzensmutter - in schwarz gekleidet und von einem Dolch durchbohrt), Jesus am Ölberg, Jesus an der Säule bei der Geißelung, Ecce Homo, der Kreuz tragende Christus, gefolgt von zahlreichen barfuß gehenden Gläubigen, der gekreuzigte Jesus, der tote Christus und das „Legno Santo” (das Heilige Holz), eine Reliquie des Heiligen Kreuzes. Der Umzug findet am Nachmittag des Karfreitags statt.
Am Nachmittag des Karsamstags zieht die Bruderschaft der Santa Maria del Suffragio mit der Statuengruppe der Madonna, in deren Schoß der tote Christus liegt, in einer Prozession von der Kirche des Purgatoriums durch die Stadt.
Zum Abschluss der Riten der Karwoche beginnt am Ostermorgen bei der Kirche des San Domenico die von der Bruderschaft „della Purificazione e dell’Addolorata” veranstaltete Prozession des Auferstandenen Christus, begleitet von fröhlichen Kindern mit Fähnchen. Während der Prozession werden zum Zeichen der Versöhnung die „Quarandone” abgebrannt, Stoffpuppen mit dem Aussehen einer in schwarz gekleideten alten Frau, die ab Aschermittwoch an allen Straßenkreuzungen aufgehängt werden und Bußgelöbnisse darstellen. Ihr Verbrennen bedeutet den Sieg des Lebens über den Tod, der Freude über Nöte und Opfer sowie des Frühlings über die Kälte des Winters.