Um 4:00 Uhr früh, bevor die Prozession der Schmerzensmutter beginnt, vertieft sich die Bruderschaft gemeinsam mit den frommen Trägern, ins Gebet, um sich auf die Prozession vorzubereiten. Unter der Leitung von Pfarrer Don Cafagna versammeln sich die Betenden in der dunklen Pfarrkirche mit brennenden Kerzen in den Händen um die Statue der hell erleuchteten Schmerzensmutter, während tausende Gläubige auf dem Platz vor der Pfarrkirche am Gebet teilnehmen.
Um 4:50 Uhr in einem Klima spannungsgeladener Stille und bei völliger Dunkelheit leitet der durchdringende Klang der Ratsche, die bei der Prozession von den jüngsten Mitbrüdern getragen wird, die Prozession ein. Diese wird gefolgt vom Büßerkreuz mit den Zeichen der Passion Christi und den frommen Trägern und Mitbrüdern.
Um 5:00 Uhr wird die Statue der Schmerzensmutter, begleitet von dem bei den Coratinern sehr beliebten Trauermarsch "Eterno Dolore” (Ewiger Schmerz) des Komponisten Quatrano aus der Kirche getragen. Der erste Teil der Prozession, vor Sonnenaufgang, findet bei völliger Dunkelheit statt. Die Straßen werden nur von den Kerzen der frommen Träger und Mitbrüder erleuchtet.
Um 10:30 Uhr kehrt die Prozession der Schmerzensmutter in die Pfarrkirche zurück.
Um 18:00 Uhr wird das "Palio nero" (schwarzes besticktes Tuch) zu den Klängen des “Stabat Mater” von Gioacchino Rossini aus der Kirche des San Giuseppe getragen, welches die Prozession der "Mysterien" anführt, die aus neun Statuen in folgender Reihenfolge bestehen: Jesus im Gethsemane (getragen vom Verein Unitalsi), Petrus mit dem Hahn (dabei handelt es sich um einen echten, einbalsamierten Hahn; die Statue wird vom Verein der Santa Bernadette und der Bruderschaft der Misericordia getragen), Jesus an der Säule (getragen von der Bruderschaft des Purgatorio), Jesus mit dem Schilfrohr (getragen von der Erzbruderschaft der Santa Maria Greca), Jesus mit dem Kreuz (getragen von der Bruderschaft des Santissimo Rosario), die Heilige Veronika (getragen von der Bruderschaft des Carmine), Golgatha (getragen von der Bruderschaft der Immacolata), Der tote Heiland (getragen vom Verein der Madonna del Pozzo und der Bruderschaft des San Giuseppe) und die Schmerzensmutter (getragen von den frommen Trägern und der Bruderschaft des San Giuseppe).
Um zirka 18:20 Uhr, nachdem die ersten sieben Mysterien aus der Kirche getragen wurden (vom Christus im Gethsemane bis zum Golgatha), kommt die Statue der Schmerzensmutter heraus und verweilt an der Seite des Kirchplatzes, um das Erscheinen der Statue des toten Heilands aus polychromem Lindenholz aus dem 18. Jahrhundert zu erwarten und sich dann, hinter dieser, der Prozession anzuschließen. Diese eindrucksvollen Ereignisse werden von keinem Trauermarsch untermalt, es herrscht absolute Stille, die nur vom Schlagen der Trommel unterbrochen wird, dem eine große Ansammlung Gläubiger auf dem Platz vor der Kirche reglos lauscht.
Um 21:30 Uhr beginnt die Prozession durch die Altstadt ohne Straßenbeleuchtung, bei völliger Dunkelheit, die nur von den schwachen Lichtern auf den Balkonen und Gesimsen erhellt wird. An alle Mitbrüder und frommen Träger werden brennende Kerzen verteilt, die bis zur Rückkehr in die Kirche getragen werden. Während der Prozession durch die Straßen der Altstadt bedecken die Mitbrüder der Bruderschaften, deren Gewand eine Kapuze (la buffa) besitzt, mit dieser ihr Haupt zum Zeichen der Buße.
Um 22:00 Uhr erreicht die Prozession Piazza Sedile wo der städtische Kreuzweg beginnt, der vom örtlichen Vikar Don Cataldo Bevilacqua angeführt wird und an dem die Pfarrgemeinschaften aktiv teilnehmen. Jedes Jahr wird den einzelnen Pfarrgemeinschaften eine Mysterien-Statue zugeteilt, die daraufhin eine entsprechende Lesung und eine passende Stelle aus dem Evangelium sowie ein gemeinsames Gebet mit den Gläubigen vorbereiten.
Sowie die einzelnen Statuen auf dem Platz eintreffen, wo eine kleine Bühne mit einem Lesepult aufgebaut wurde, wird die jeweilige Kreuzwegstation gelesen und gebetet Von dort kehrt die Prozession zur nahen Pfarrkirche zurück, wo sie gegen 23:00 Uhr eintrifft. Bezeichnend ist auch der letzte Teil der Prozession der Mysterien mit der Statue der Schmerzensmutter, die von den Pfarrern, Diakonen und Seminaristen getragen wird, die an der Kreuzwegprozession teilnehmen.
Während der Prozession der Mysterien am Karfreitag trägt die Erzbruderschaft der Santa Maria Greca die Statue des Christus mit dem Schilfrohr.
Um 6:45 UHR beginnt die Prozession der Pietà bei der Pfarrkirche Santa Maria Greca. Die Prozession der Pietà, wie auch jene der Schmerzensmutter und der Mysterien wird in den Stadtvierteln von den Gläubigen zum Zeichen der Trauer mit weißen Leintüchern und brennenden Kerzen auf den Balkonen empfangen.
Um 11:30 Uhr durchquert die Prozession der Pietà die Via Luisa Piccarreta, eine Parallelstraße zur Pfarrkirche, wo die Statue einige Minuten vor dem Verein der "Dienerin des Herrn Luisa Piccarreta" zum Gebet verweilt, an dem die Bürgerschaft andächtig und mit Begeisterung teilnimmt.
Um 12:00 Uhr kehrt die Prozession in die Pfarrkirche zurück.