Die Prozession des Karfreitags, die am Abend stattfindet, die sogenannte „Mysterienprozession”, wird von der Erzbruderschaft vom Heiligsten Sakrament organisiert. Sie beginnt bei der Mutterkirche und führt durch die wichtigsten Straßen der Stadt. Die acht Statuen stellen die verschiedenen Szenen des Leidensweges Christi dar. Es handelt sich um die Statuen von Jesus im Olivengarten, Jesus an der Säule, der gegeißelte Jesus, Jesus, der unter dem Kreuz zusammenbricht, der gekreuzigte Jesus, das Martyrium, Jesus tot in der Wiege und die Schmerzensmutter. Die Prozession, wie wir sie heute kennen, wird seit dem Jahr 1880 durchgeführt, als der Komtur Saverio De Bellis, ein vermögender Bruder der Kongregation des Heiligsten Sakraments in Lecce die wunderschönen Pappmaché-Statuen in Auftrag gegeben hatte, die getreu den Holzstatuen der Bruderschaft des Santo Stefano von Molfetta aus den sechzehnten Jahrhundert entsprechen. Die Prozession zieht still und durch die Kerzen der Gläubigen, der Ordensbrüder und der vielen Ordensschwestern beleuchtet, die streng durch schwarze Schleier bedeckt sind vorüber, begleitet durch die klassische, von der Blasmusikkapelle der Stadt gespielte Trauermusik.
Die Prozession des Karsamstags wird von der Bruderschaft von Sant’Onofrio und der Schmerzensmutter organisiert und wird in den frühen Morgenstunden abgehalten, gleich nach dem Morgengrauen. Die Prozession beginnt bei der Kirche Sant’Onofrio, begleitet von den Ordensbrüder und Ordensschwestern der Kongregation und führt drei Statuen durch die Straßen der Stadt: Das Martyrium, Jesus tot in der Wiege und die Schmerzensmutter, im Hintergrund stets die geistliche Musik der Blasmusikkapelle.