Am Karfreitag vollzieht sich „La chiamata della Madonna (der Ruf der Madonna), der den Kreuzweg (Via Crucis) eröffnet. Die Statue der Desolata wird aus der Kirche der Addolorata zur Mutterkirche getragen (die beiden Kirchen sind nur wenige Duzend Meter voneinander entfernt). Hier erfolgt dann die Übergabe des Kreuzes in die Hände der Jungfrau. Daraufhin wird die Statue in einer Prozession die Via Crucis (Kreuzweg) entlang getragen bis zum Calvario (Kalvarienberg). Die Musikkapelle besteht aus zwei Blasinstrumenten und einer Trommel und begleitet die Prozession musikalisch durch ihre Stationen. Nach der Rückkehr der Laienbrüder in die Kirche der Addolorata spielt die Musikkapelle die ganze Nacht lang die sog. „Lamenti“ (Klagen) der Madonna.
Am frühen Morgen des Karsamstags, bei Sonnenaufgang beginnt die große Prozession durch die Straßen der Stadt. Die Laienbrüder, begleitet von zwei Musikgruppen bestehend aus jeweils 25 Musikern tragen die Statuen des Cristo morto und der Desolata auf ihren Schultern von Station zu Station. Die Männer tragen die typische schwarze Kutte mit Kapuze und eine Dornenkrone auf dem Haupt, eine rote Schärpe an der Seite und eine Kette mit einem durchbohrten Eisenherz, dem Symbol der Laienbruderschaft um den Hals. Die Frauen sind in einfache schwarze Gewänder gekleidet und tragen einen bestickten schwarzen Schleier. Bei der großen Morgenprozession nehmen alle wichtigen Verbände der Stadt, die Stadtverwaltung, die Bruderschaft der Addolorata und eine Vielzahl Gläubiger teil.