Die Veranstaltung beginnt um Mitternacht zwischen Faschingsdienstag und Aschermittwoch, wenn die Kreuzesprozession aus der Kirche des Purgatoriums auszieht, während die große Glocke der Kathedrale, begleitet von den Kirchenglocken der ganzen Stadt, 33 Mal schlägt. Ein großes Kreuz, das später die Prozessionen der Addolorata (Schmerzensmutter) und der Pietà anführen wird, wird von einem vermummten Bruder “della Morte”, begleitet von zwei weiteren Brüdern, die Lampen tragen, den gleichen Weg bis zur “Kreuzigungsstätte” getragen. Von dort kehrt die Prozession nach einer kurzen Homilie und dem abschließenden Segen des Geistlichen in die Kirche des Purgatoriums zurück.
Während ihrer gesamten Dauer wird die Prozession, wie auch die Osterprozessionen von einem Musikantenquartett angeführt, das ein antikes, orientalisch anmutendes Musikstück ausführt, bei dem die Flöte von rhythmischen Schlägen der kleinen und großen Trommel begleitet wird. Am Ende dieses Stücks ertönt das charakteristische „ti – tè”der Trompete.
Am Freitag vor dem Palmsonntag findet die Prozession der Schmerzhaften Jungfrau statt. Die Veranstaltung beginnt am Nachmittag um 16:00 Uhr. Bevor die Statue der „Addolorata (Schmerzensmutter)" erscheint, wird auf dem Platz vor der Kirche des „Purgatoriums" ein schwarzer Baldachin aufgestellt. Gleichzeitig beginnt die Stadtkapelle das Lied „La Sventurata” zu spielen. Die Madonna ist schwarz gekleidet und ihre mütterlichen Qualen werden von einem Dolch in ihrer Brust dargestellt. Das Simulakrum wird von den Mitgliedern der ERZBRUDERSCHAFT „DELLA MORTE" auf den Schultern getragen. Die Prozession endet um Mitternacht.
Die älteste Prozession ist die Karfreitagsprozession der Mysterien der Erzbruderschaft des Santo Stefano. Die fünf Holzstatuen der Schmerzhaften Mysterien werden während der Prozession von den Mitgliedern der Bruderschaft auf den Schultern getragen. Die Statuen stammen alle bis auf eine von einem unbekannten Künstler aus dem 16. Jahrhundert. Um 3:30 Uhr am Morgen nimmt die feierliche Prozession der Fünf Mysterien auf dem Platz vor der Kirche des Santo Stefano ihren Ausgang. Die Statuen stellen folgende Schmerzhafte Mysterien dar: Christus am Ölberg, die Geißelung, Ecce Homo, die Kreuzigung und der tote Christus. Die Statuen bewegen sich zu den Klängen der Trauermärsche langsam durch die Stadt.
Die Statuen, die von den Mitgliedern der ERZBRUDERSCHAFT „DELLA MORTE" auf den Schultern getragen wer-den, sind aus Pappmaché gefertigte Kunstwerke des Bildhauers GIULIO COZZOLI aus Molfetta. Die Statuen ziehen bei der Prozession in folgender Ordnung durch die Straßen: Heiliger Petrus, Veronica, Maria Cleofe, die eine Dor-nenkrone und die Nägel der Kreuzigung Christi trägt, Maria Salome, die Heilige, die das Öl für die Salbung des Leichnams Jesu brachte, Maria Magdalena und Johannes, der Lieblingsjünger, der Christus bis zum Kreuz folgte. Die Bruderschaft des „Sant’Antonio” in ihren weißen Kutten trägt diese Statue auf ihren Schultern. Zum Abschluss folgt die Statue der „Pietà" aus dem Jahr 1908.